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Bericht 1. Runde HVN-Pokal: MTV Aurich - 1. Damen

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Kategorie: Berichte 1. Damen

Erstellt am Donnerstag, 08. September 2016 09:06

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 08. September 2016 09:18

Geschrieben von Michael Schmidt

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1. Runde HVN-Pokal Damen
MTV Aurich - HSG Neuenburg/Bockhorn 25:21 (12:10)

UMBRUCH - HVN Pokal-Aus für die 1. Frauen-Mannschaft der HSG Neuenburg-Bockhorn

Am 4.September 2016 trat die 1.Frauen-Mannschaft der HSG Neuenburg-Bockhorn im HVN-Pokal in Emden gegen die 1.Frauenmannschaft des MTV Aurich an.
Die Mannschaft trat somit das erste Mal mit ihrem neuen Trainer Michael Schmidt, der die Mannschaft im Mai 2016 von Cord Cassens und Andreas Tschirpke übernahm, in einem Pflichtspiel an.

Das Spiel begann auf Seiten der HSG nervös und unsicher. Der MTV Aurich, trotz geringerer Mannschaftsstärke, spielte gewohnt aggressiv in der Abwehr und schnell in die Spitze. Das beeindruckte die teilweise sehr erfahrenenen Spielerinnen der HSG kaum, so daß das Spiel bis zum 3:4 offen gestaltet werden konnte. Die Mannschaft aus Neuenburg zeigte ihre Stärke mit ihrem Rückraum, insbesondere durch Anika Pawils und Kathrin Steinmetz. Den Altersunterschied zwischen den Mannschaften bemerkte man im Laufe des Spiels durch das Tempospiel der Auricherinnen, die vornehmlich aus Spielerinnen der 1990er Jahrgänge besteht.

Trainer Michael Schmidt nutzte das Pokalspiel zum Experimentieren und wechselte die Spielerinnen durch, so dass auch vermehrt Abstimmungsfehler deutlich wurden, die häufig zu Kontern durch den MTV Aurich führten. Deutlich sicherer präsentierte sich die HSG-Abwehr mit dem bewährten Mittelblock bestehend aus Sabrina Rüscher, Mareike Tielemann, Anika Pawils und Kathrin Steinmetz. Die Stammtorhüterin Susann Mai war aus beruflichen Gründen verhindert und konnte nicht zur gewohnten Stabilität beitragen. Ein ums andere Mal bissen sich die Auricher Spielerinnen die Zähne an der massiven Abwehr der HSG aus. Durch ein variables und schnelles Spiel mit vielen Anspielen an den Kreis kamen die Auricherinnen allmählich zu Torerfolgen. Als weiteres Mittel setzten die MTV-Spielerinnen ansatzlose Sprung- und Schlagwürfe ein. Keinen guten Arbeitstag erwischte die Ersatztorhüterin Leona Tschirpke: sie bekam kaum eine Hand an die überraschenden Würfe und bot immer wieder Lücken im Stellungsspiel an, die die Auricherinnen nutzten.

Dennoch blieb die HSG Neuenburg-Bockhorn dran und bot in Ansätzen ihr Tempospiel auf, was insbesondere durch Franziska Rath und vor allem durch die A-Jugendliche Isabelle Cassens zu schnellen und sehenswerten Toren führte. Auch die Spielzüge, die in den bisherigen Trainingseinheiten einstudiert wurden, zeigten allmählich Wirkung. Auch wenn es immer wieder zu Abspielfehlern kam, wurde das bekannt gute Spiel über die Kreisläuferin Sabrina Rüscher von den Neuenburgerinnen genutzt, um zu Toren zu kommen. Hier fehlte der Mannschaft aus Aurich die richtige Antwort, so dass die HSG mit fünf Toren in Folge die Führung zum 9:8 übernahm. Diverse Wechsel im Rückraum der HSG in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit führten dann in der Folge zum Halbzeitstand 10:12 zu Gunsten der Auricher Mannschaft. Der neue Trainer arbeitet derzeit daran, die Mannschaft breiter aufzustellen und vor allem das Spiel über die schnelle Mitte in der Neuenburger Mannschaft zu etablieren, was leider nur in Ansätzen sichtbar wurde. "Hier gibt es noch viel Arbeit, aber die Mannschaft arbeitet gut und ist auf dem richtigen Weg" kommentiert Schmidt das Spiel in der Halbzeit und forderte seine Mannschaft auf, das Tempo in der zweiten Halbzeit hoch zu halten und immer wieder Spielzüge auszuprobieren .

Die zweite Halbzeit begann der HSG-Trainer Michael Schmidt mit einer ungewohnten Besetzung, in der auch der Neuzugang Olivia Staszewski (vorher HSG Varel Friesland) Spielzeit erhielt. In dieser Phase des Spiels kam es zu vielen Fehlwürfen, was dem Spiel der Neuenburgerinnen die Ruhe und Sicherheit nahm und den MTV Aurich zu den bekannten und schnell vorgetragenen Tempogegenstößen einlud. Dies führte im Lauf der zweiten Halbzeit zu einer Führung von 18:13 Toren. Zwei Tempogegenstöße machte die HSG Torhüterin überraschend mit aufblitzenden Reflexen zunichte und überraschte somit auch die MTV-Spielerinnen, die teilweise unbedrängt zum Wurf kamen. Dennoch bemerkte man Mängel in der Kondition bei der Mannschaft aus der Friesischen Wehde, die immer häufiger ein schwaches Rückzugsverhalten zeigte, so dass die Mannschaft des MTV Aurich mit schnellem Rückraum- und Kreisanspiel zu leichten Toren kam. Ein Spielstand von 23:15 war die Folge. In dieser Phase der Partie übernahmen immer wieder Anika Pawils aber auch die Rückraum-Mitte-Spielerin Mareike Tielemann, die später verletzt ausschied, die Initiative. In der Folge holte die HSG Neuenburg-Bockhorn durch einige schöne Szenen und Würfe aus dem Rückraum auf. Der Auricher Trainer David Onnen ließ seine Mannschaft jetzt auch ruhiger und kraftsparender spielen und konzentrierte seine Mannschaft auf die Abwehrarbeit. Fünf Tore in Folge zeugten von dem bekannt starken HSG-Rückraum,  so daß auch Jana Buhr am Kreis ein Tor beisteuern konnte. Jedoch konnte die Mannschaft den Endstand von 25:21 nicht mehr verhindern, der auch leistungsgerecht ausfiel.

Offensichtlich befindet sich die Mannschaft der HSG Neuenburg-Bockhorn im Umbruch. "Naturgemäß sind die Automatismen noch nicht in der Mannschaft vorhanden, aber Ansätze ließen sich im Spiel schon erkennen" konstatierte HSG Trainer Michael Schmidt, befand aber auch, daß noch viel Arbeit vor dieser aussichtsreichen Mannschaft liegt. Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen wird sich nach Sicht von Schmidt bei den zu erwartenden Änderungen im Spielsystem in der zweiten Saisonhälfte auszahlen und zu guten Ergebnissen für die HSG Neuenburg-Bockhorn führen. Die Mannschaft bekommt die Zeit, die sie braucht.

Für die HSG Neuenburg-Bockhorn spielten: TW Leona Tschirpke, Jana Buhr (1 Tor), Isabelle Cassens (3 Tore), Kira Langer, Henrike Nieland, Anika Pawils (8 Tore), Franziska Rath, Sabrina Rüscher (4 Tore), Olivia Staszewski, Monika Stechow, Kathrin Steinmetz (3 Tore), Mareike Tielemann (2 Tore), Alina Tschirpke.